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Vorplanung für 2013 — 2 Kommentare

  1. LANGFASSUNG

    Von München nach Duschanbe:

    Letztes Jahr mußten wir bei der Erkundungstour aufgrund schlechter Straßen einen Umweg von fast 2000 km fahren und haben unsere Reise wegen abgelaufener Visa einiger Teilnehmer vor dem Ziel abgebrochen. Hätten wir bis zum Ziel durchgehalten, hätte sich der rechnerische Umweg auf fast 3000 km summiert. Das ist einfach zuviel. Die direkte Strecke durch Kasachstan ist nach eigener Erfahrung und vom Hörensagen unterwegs eine Aneinanderreihung riesiger Baustellen. Die Straßen aus der Zeit des Sowjetreiches sind nach mehr als 20 Jahren zerrüttet und werden Stück für Stück erneuert.

    Aufgrund der harten Winter kann man wohl nur im Sommer bauen und so wird sich 1 Jahr später kein Wunder ereignet haben; wir werden wohl weiter den Riesenumweg über Nordkasachstan fahren müssen. Wir werden im Lauf der nächsten Wochen versuchen, mit Lkw-Fahrern zu sprechen, die regelmäßig die Fernstrecken Richtung Taschkent oder auch nach Ostkasachstan fahren; die müßten eigentlich den wirklichen Straßenzustand (und nicht den planerischen Status) auf allen Teilstrecken kennen.

    Wenn man aber sowieso über Nordkasachstan (also über die Hauptstadt Astana) fahren muß, drängt sich der Gedanke auf, gleich näher am Großkreis zu fahren und damit die Strecke zu verkürzen. Konkret bedeutet das, in Rußland weiter im Norden zu bleiben, das Uralgebirge zu überqueren und über den Südwestzipfel Sibiriens nach Kasachstan zu kommen. In etwa also so:
    südlich an Moskau vorbei, dann über Ufa oder sogar Jekaterinburg nach Astana. Von dort weiter über Karaganda, Balkasch, Taras, Schimkent nach Taschkent (Usbekistan). Zwischen diesem östlichen Bogen und der von uns ursprünglich bevorzugten Strecke über Oral (Uralsk), Aktöbe, Bajkonur, Kzyl-Orda, Shimkent gibt es leider keine einzige vernünftige Fernstraße.

    Das führt gleich zur nächsten Variante (Weißrußland statt Ukraine):
    Fährt man schon so weit nördlich auf Moskau zu, so könnte man statt durch die Ukraine auch von Deutschland über Polen durch Weißrußland fahren. Im Gegensatz zur Ukraine braucht man dort zwar ein Visum, aber das Transitvisum ist nicht teuer und soll leicht erhältlich sein. Dem Hörensagen nach verhalten sich Polizei und Zoll in Weißrußland sehr korrekt. Spätestens 3 Monate vor Abfahrt (also im Mai!) sollten solche Fragen entschieden sein, um mit der Visabeschaffung nicht in Verzug zu geraten.

    Eine Südroute über den Balkan, die Türkei, Aserbeidschan, Turkmenistan fällt von vorneherein aus, weil die frühere Eisenbahnfähre über das Kaspische Meer nur noch selten und unregelmäßig fährt. Darauf kann man keine Planung mit einem Zeitrahmen von 3 Wochen aufbauen.

    Nach den Erfahrungen im letzten Jahr werden wir diesmal (wie in Afrika) mit Zollkennzeichen und nicht mit Dauerzulassung fahren.

  2. Obiger Vorschlag mit der langen Route im großen Bogen nahe Moskau vorbei, durch Südwestsibirien, Nordkasachstan, zwischen Hungersteppe und Siebenstromland durch, nördlich des Tien-Schan wieder nach Westen, dann durch Usbekistan auf kurzem Wege über Taschkent zm Ziel Duschanbe verlangt nach einer Alternative zum Durchdenken.

    Für den Veranstalter hat hohe Priorität, daß alle Teilnehmer in 3 Wochen ihr Ziel erreicht haben und wieder zuhause sein können, falls sie das wollen oder müssen. Weiterhin soll die Strecke für normale Straßen-Pkw ohne Schäden zu schaffen sein.

    Die Sehenswürdigkeiten konzentrieren sich beim folgenden Vorschlag auf das letzte Drittel der Strecke, wo man nicht so leicht mit Pauschalreisen hinkommt. Nach Moskau z.B. kann jeder mit einem Billigflug bequem und schnell ein paar Tage hin und sich in aller Ruhe umschauen; da muß man nicht mit dem eigenen Auto reinfahren; mit den Wüstenstädten Usbekistans schaut das schon anders aus.

    Wer keinen zeitlichen Anschlag hat, kann sich am Ziel auf das → Dach der Welt freuen und sich austoben; dahinter wartet der → Pamir, dessen grandiose Landschaften und Hochgebirgsstraßen für die lange Anreise reichlich entschädigen!

    Aufgrund der Erfahrungen der Erkundungstour 2012 arbeiten wir eine Strecke nach folgenden Kriterien aus:

    • Auf schnellen und guten Straßen durch die EU, Osteuropa, das europäische Rußland bis ins westliche Kasachstan. Gute Infrastruktur zum Einkaufen und für Autobedarf ist dort gegeben.
    • Danach auf der gesamten Landeslänge von West nach Ost durch die usbekischen Wüsten und Steppen bis in die Nähe von Taschkent, von dort nach Tadschikistan. Das wird der abenteuerliche Teil der Strecke mit zeitweise schwierigen Pisten; wir haben dann aber bereits zwei Drittel der Gesamtstrecke zurückgelegt und haben zeitlichen Spielraum und auch Muse für Besichtigungen. In diesem Abschnitt sind die meisten kulturellen Sehenswürdigkeiten zu finden.
    • In der tadschikischen Hauptstadt Duschanbe muß noch genügend Zeit bleiben, um Rückflüge zu buchen und die Autos zu verkaufen (oder zu spenden). Natürlich möchten wir auch noch die überwältigende Landschaft genießen.
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    Ab der kasachisch-usbekischen Grenze erwarten uns längere Strecken mit schlechten Straßen durch → Karakalpakistan, bevor wir die dichter besiedelten Bewässerungsgebiete des mittleren Usbekistan erreichen; ab Buchara dürfen wir mit einer guten Straße nach Samarkand rechnen. Daraus ergibt sich für die Vorbereitung der Teilnehmer:
    Keine tiefergelegten Autos und keine mit bodennahen Spoilern kaufen – auch wenn die Karren noch so billig hergehen.

    Eines ist jedenfalls sicher: mit Schlamm werden wir nicht zu kämpfen haben. Im Spätsommer ist dort alles brottrocken. Und — leider auch nicht selbstverständlich, aber wichtig — der Übergang an der Westgrenze Usbekistans ist für alle Nationen geöffnet und er ist auch nicht überlastet.

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