Letzte Grenze: wieder nach Tadschikistan

Jetzt sitze ich pünktlich vor 05:20h am Bhf von Qarshi und der Nachtzug aus Taschkent nach Sariosiyo kommt tatsächlich einige Minuten zu spät an und wird wegen Lokwechsel wohl auch zu spät abfahren. Aber nachdem ich gestern zufällig herausgefunden habe, daß ich in Wirklichkeit bereits im direkten Zug nach Duschanbe hätte sitzen können… :@ …kann mich nichts mehr erschüttern. Im Geiste habe ich mein Reiseprogramm für Südtadschikistan bereits fast auf Null zusammengestrichen und hoffe auf nächstes Jahr.

Diesmal habe mehr Geld in die Hand genommen und statt „Platskartny“ „Kupejny“ gebucht: mehr Platz, vornehmere Bettwäsche, Leselampen am Bett und fast leer, aber auch keine Klimaanlage (Kühlung). Zur Bewältigung der steilen Rampen beim Anstieg auf das Hissargebirge hat man dem Zug auch noch eine Schublok mitgegeben.

Veröffentlicht mit WordPress für Android

image

modernisiertes Armaturenbrett eines „Wolga“

Kommentare

Letzte Grenze: wieder nach Tadschikistan — 5 Kommentare

  1. In der Nachmittagshitze wollte ich nicht mehr in ein Taxi quetschen und mein Gepäck zu Fuß über die usbekisch-tadschikische Grenze schleppen. Deswegen will ich hier in Denov (Денау) übernachten und fand – vom Bahnhof kommend – ein Hotel mit einer nagelneuen Fassade, schon einen neuen Preisrekord befürchtend. Die Überraschung ging nach unten u.z. so weit, daß ich schon glaubte, mich verhört zu haben. 15000 Sum (4,17€); die Zimmer hinter der neuen Fassade scheinen aus frühen Sojwetzeiten zu stammen. Nur die nördliche Hälfte des Hotels ist renoviert.

  2. Es schaut nicht danach aus, als bekäme ich hier in einem Lokal den angeblich bekannten Denauer Wein zu kosten. 🙁

  3. Jetzt sitze ich am Taxistandplatz von Denau in einem gepflegten, alten Волга (Wolga – wie in Usbekistan üblich mit Flüssiggas angetrieben) und warte auf die restlichen 3 Passagiere zur Grenze. Sicherheitshalber war ich vorher noch am Bahnhof und habe mich noch erkundigt, ob es nicht vielleicht doch einen durchgehenden Zug gibt. Zwar konnte ich nicht herausfinden, an welchen Wochentagen diese Züge fahren, aber immerhin, daß sie in Denau sowieso nicht halten.

  4. Gegen 11 Uhr an der usbekischen Grenzstation angekommen, begann der übliche Fußgängermarathon: Gepäck von einer militärischen oder zivilen Kontrollstelle zur nächsten schleppen, dabei jedesmal den Paß vorzeigen, beim Zoll zusätzlich noch die Einreiseerklärung bereithalten sowie eine Ausreiseerklärung erstellen, wobei sämtliche Devisen gezählt werden müssen. Bis man endlich auf der anderen Seite wieder draußen ist, kommt schon ein Kilometer zusammen.