Letzte Grenze: wieder nach Tadschikistan

Jetzt sitze ich pünktlich vor 05:20h am Bhf von Qarshi und der Nachtzug aus Taschkent nach Sariosiyo kommt tatsächlich einige Minuten zu spät an und wird wegen Lokwechsel wohl auch zu spät abfahren. Aber nachdem ich gestern zufällig herausgefunden habe, daß ich in Wirklichkeit bereits im direkten Zug nach Duschanbe hätte sitzen können… :@ …kann mich nichts mehr erschüttern. Im Geiste habe ich mein Reiseprogramm für Südtadschikistan bereits fast auf Null zusammengestrichen und hoffe auf nächstes Jahr.

Diesmal habe mehr Geld in die Hand genommen und statt „Platskartny“ „Kupejny“ gebucht: mehr Platz, vornehmere Bettwäsche, Leselampen am Bett und fast leer, aber auch keine Klimaanlage (Kühlung). Zur Bewältigung der steilen Rampen beim Anstieg auf das Hissargebirge hat man dem Zug auch noch eine Schublok mitgegeben.

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modernisiertes Armaturenbrett eines „Wolga“

Buchara

Wie erwartet sehenswert: Medressen, Moscheen, Plätze und Touristenramsch.

Militärmützen auf einen Touristenmarkt in Buchara

militärische Kopfbedeckungen

 

Irgendwie bin ich überfüttert. Mir stünde der Sinn jetzt mehr nach Landschaft, aber das ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln gar nicht so einfach. Der tägliche Kampf mit dem Internet und einige komplizierte Banalitäten, wie bestimmte Eisenbahnfahrkarten zu bekommen, reiben mich auf.

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rekontruierte Mauern der Festung Ark

 

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Festung Ark, Buchara

 

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Status

2. Mal Usbekistan

Auf einer hervorragenden Straße habe ich die tadschikisch-usbekische „Ausländergrenze” bei Fotehobod (Фотеҳобод) / Oybek erreicht. Die Abfertigung ging relativ schnell; fast alle waren Fußgänger. Autos wurden nur wenige abgefertigt, die wurden aber gründlich kontrolliert.

Weil an diesem Grenzübergang sowenig los ist, kann es schon eine Weile dauern, bis man ein Taxi mit genügend Fahrgästen nach Taschkent hat. Dort habe ich als erstes den Hbf (mit Fernzügen) gesucht, was bei der Vielzahl von Bahnhöfen im Taschkenter Süden gar nicht so einfach ist.

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Eisenbahnmuseum, Taschkent

 

Danach stand wieder Geldwechsel an und der Fahrkartenkauf für den Nachtzug nach Buchara. Danach habe ich mich noch kurz mit der Stadt vertraut gemacht und bin um 21 Uhr im letzten 21. Wagen eines wahnsinnig langen Zuges in 9 Stunden nach Buchara gerollt.

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Hotel, Taschkent

 

Chudschand (Хуцанд)

Die zweitgrößte Stadt Tadschikistans liegt zu beiden Ufern des Syr-Darja auf etwa 360m über NN und macht auf den ersten Blick einen angenehmen Eindruck. Nach all dem Staub und Dreck der letzten Tage habe ich mir mal wieder ein ordentliches Zimmer für 2 Nächte gegönnt und wohne im 4. Stock (nach unserer Zählung der 3.) des alten Sowjethotels Leninabad (Гостиниса Ленинабад) am Flußufer. Schöne Aussicht (Nordseite – schützt vor der Mittagshitze), Balkon, Dusche, WC um 90 Somoni (14,3€) die Nacht.

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Blick vom Hotel Leninabad auf den Syr-Darja

 

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Eine Zeitlang besaß die Stadt nach dem Zerfall der UdSSR die größte Leninstatue Mittelasiens – aber auch die wurde zwischenzeitlich durch einen wesentlich älteren Helden der Zeitgeschichte ersetzt:
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Syr-Darja

Der Syr-Darjo ist nördliche der beiden Flüsse, welche den austrocknenden Aralsee gespeist haben, bevor man ihnen das gesamte Wasser weit vorher entzogen hat:

Das klare Wasser des großen Flusses hat mich erstaunt.

Status

Zeit wird knapp!

Am 10.9.2013 läuft mein usbekisches Visum ab und ich habe wegen der Grenzprobleme mit fremdländischen Pässen erst eine von vielen Einreisen verbraucht.

Buchara will ich unbedingt sehen, schon um festzustellen, ob für die Autoreise im Sommer 2014 Buchara oder eher Chiwa als ganztägiges Kulturprogramm besser geeignet sind. Für beide Städte, welche auf unserer Strecke oder knapp daneben liegen, wird die Zeit nicht reichen. Persönlich neige ich dazu, Chiwa zu empfehlen, weil ein eigenes Auto in der Provinz Choresmien große Vorteile bringt, während sich Buchara gut mit öffentliche Verkehrsmitteln erledigen läßt.

Samarkand liegt abseits der z.Z. verfügbaren Grenzübergänge und ist als Großstadt auch nicht ideal.

Die usbekischen Städte im südlichen Ferganatal habe ich für meine jetzige Reise schon gestrichen. Nach der Stadt Chudschand, für die ich 2 Übernachtungen einplane, will ich nach Usbekistan, um spätestens am 10. in Südtadschikistan wieder einzureisen. Vielleicht habe ich ja Glück und erwische einen der ganz wenigen Züge von Moskau nach Duschanbe; das dürfte mir an der Grenze viel Mühe ersparen.

Istarafschan (Исьарафшаи)

Stadt auf ca. 1000m Höhe an der Fernstraße nach Duschanbe. Die Fahrt von Isfara hierher erfolgte mit Marschrutka über Chudschand, wobei der Transfer zwischen den beiden, einige Kilometer voneinander entfernten Автовоксал wie so oft mehr gekostet hat, als jede der beiden Fernstrecken. Die Straße zwischen Chudschand und Istarafschan ist neu und in sehr gutem Zustand (chinesische Mauthäuschen an beiden Enden). Normale PKW-Taxi fahren bis Duschanbe; die alte M34 scheint also jetzt endlich ihren Zweck, Nord- und Südtadschikistan zu verbinden, zu erfüllen.

Biergarten

Biergarten

 

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Wieder ein günstiges Zimmer erwischt:
ruhig, nahe dem Markt, 30 Somoni (4,76€), Dusche 5 Somoni extra. Der Besitzer ist praktizierender Muslim und will weder Bier noch Wein noch Schnaps im Haus.

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Jarkutan:
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sogdische Zitadelle bei Jarkutan

 

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Straße Richtung Duschanbe:
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Kurzmitteilung

Schulanfang

Heute fängt in Tadschikistan die Schule (wieder) an. Überall sieht man Kinder in schwarzem Anzug / weißem Hemd (teils mit Krawatte!!!) bzw. schwarzem Kostüm und weißer Bluse.

Status

Schon wieder kein Internet!

Nach jeder Grenze das gleiche Theater: SIM-Karte des neuen Landes gekauft, eingelegt und gewartet. Nach einiger Zeit gehen dann SMS und Telefon und vielleicht sogar Internet.

Diesmal hat es wieder nicht geklappt, obwohl ich 3GB bestellt hatte. Vermutlich war alles wieder ein Sprachproblem; das nächste lerne ich bestimmt etwas russisch – das schwöre ich.

Dafür geht mein Notfall-Blogging per ePost mit der deutschen SIM-Karte, was in Kirgisistan nicht ging.